CDU Waiblingen

Verspätungen und Ausfälle im Zugverkehr

Leserbrief WKZ

Was mit unserem viel gepriesenen und ach so attraktiven ÖPNV nach der Taktverdichtung durch ECTS passiert, ist völlig unbegreiflich und chaotisch. Als der Unterzeichner am vergangenen Donnerstag zu einem Fraktionstreffen Oberbürgermeister Dr. Nopper im Rathaus in Stuttgart um
15.00 Uhr besuchen wollte, geschah Folgendes:
Bahnhof Hohenacker/Neustadt um 13.55 Uhr: Zugstörung S 3 (von Backnang). Ich fuhr schnell mit dem PKW zum Bahnhof in der Kernstadt
Waiblingen, um die S 2 (von Schorndorf) zu erreichen: 
Zugstörung. Zum Glück konnte ich mit GO Ahead von Aalen kommend um 14.46 Stuttgart erreichen. Kernproblem: 
Wegen Sanierung der einzigen S-Bahntunnelröhre in Stuttgart Auflaufen der Fernzüge und S-Bahnen Hauptbahnhof oben, sodass eine Wartezeit von 15 Minuten in Bad Cannstatt wegen Überbelegung der Gleise auftrat.
Einige Fraktionsmitglieder reisten deshalb mit dem eigenen PKW oder nahmen ein Taxi!
 
Was ich als Kreisrat seit 20 Jahren predige: 
Wir brauchen dringend eine zweite Tunnelröhre für die S-Bahn, um das Nadelöhr in Stuttgart zu überwinden. Aber nichts geschieht. Weder das Land in Person von Verkehrsminister Hermann/Grüne (seit 2011) noch das Regionalparlament denken weiter, da Kosten über eine Milliarde Euro, also im Zusammenhang mit S 21 nicht machbar. Angeblich auch Problem Mineralquellen. Also wird die Problematik bei Signalstörungen und Suiziden weiter bestehen und die Pendlerinnen und Pendler immer wieder verärgern.
Nach dem Ende des 9-Eurotickets im ÖPNV Tariferhöhung ab 1.1.2023 um 5,2%, ach nein - wir sind gnädig – nur um 4,9%. Da fühle ich mich veräppelt.
Als der Unterzeichner 1 Tag später nach Karlsruhe am Vormittag geschäftlich musste, das gleiche Problem: Zugstörungen bei S 3 uns S2. Also hilft Go Ahead.
Aber in Stuttgart stürzte sich alles mit dem 9-Euroticket in den IRE um 10.32 Uhr, der in Karlsruhe
endete. Sicherheitspersonal trat auf. Ich hatte keine Chance einzusteigen, da der Zug bereits bei der
Ankunft in Stuttgart brechend voll war. Zum Glück gibt es das Handy. Wütende Bürgerinnen und Bürger sagten mir, sie würden reumütig wieder mit dem PKW fahren, um sicher an das gewählte Ziel zu gelangen. Ein weiteres Problem trat wegen Gleisüberbelegung auf: die angekündigten Gleise wechselnden ständig, wo es gerade frei war. Wie soll ein reisender Ausländer oder Ausländerin da noch durchblicken?
 
In Japan wäre dieses Chaos undenkbar und Köpfe würden rollen. Aber bei uns geht man zur Tagesordnung über als wäre nichts geschehen.

Hans-Ingo v. Pollern

Waiblingen